Chromatographie: Bedeutendes Verfahren zur Stofftrennung
22. April 2020
Na, kennen Sie folgendes Sprichwort noch?
Trenne nie das „s“ vom „t“,
denn es tut den beiden weh.
„S“ und „t“ wird nie getrennt,
auch wenn das ganze Schulhaus brennt.
Diese Regel, die noch in vielen Köpfen ist, geht auf den früheren Druck mit der alten Satztechnik auf Metallplatten zurück. Auf diesen waren das „s“ und das „t“ auf einer Type und konnten deshalb gar nicht getrennt werden, ohne den Metallblock auseinander zu sägen.
25 Jahre nach der Rechtschreibreform von 1996 haben die Menschen immer noch Schwierigkeiten mit Rechtschreibung, Zeichensetzung und der Trennung. So wurde „ß“ nach einem kurz gesprochenen Vokal auf einmal zu „ss“, nach einem kurz gesprochenen Vokal werden die Konsonanten verdoppelt und bei englischen Wörtern, die auf „y“ enden, wird in der Mehrzahl einfach nur ein „s“ angehängt. Aber eigentlich wurde doch gefühlt gerade erst verkündet, es solle „-ies“ angehängt werden. Gar nicht so leicht diese „neue“ Rechtschreibung, welche nun auch schon wieder seit einigen Jahren gültig ist.
In der alten Rechtschreibung bildete die Buchstabenkombination „st“ eine Ausnahme bei der Silbentrennung. „S“ und „t“ wurden nicht getrennt, auch wenn dies im Widerspruch zu den allgemeinen Trennregeln stand. So trennte man z. B. Knos-pen und Kon-ten, doch Ko-sten wurde auf diese Art und Weise getrennt. Für das Auge erst einmal komisch? Stimmt, denken Sie jedoch an unser Sprichwort zu Beginn. Als Begründung für diese Regel wurde meist Folgendes genannt: „St“ bildete im Fraktursatz eine sogenannte Zwangsligatur, die auch beim Sperren der Buchstaben zusammenblieb und fast schon, wie ein eigener Buchstabe behandelt wurde. Dies gilt z. B. auch für das „ß“, dessen Ursprünge auch in einer Ligatur verankert sind. Interessant, dass „ch“, „ck“ und auch „tz“ zu den Zwangsligaturen gehörten und dennoch getrennt wurden. Nicht gerade logisch würde man denken, denn dies wurde so gehandhabt, obwohl die genannten Ligaturen sowohl aussprachetechnisch als auch typografisch viel eher Eigenschaften eines Buchstabens innehatten. Ein Beispiel hierfür: Kat-ze.
Hermann Möcker, ein österreichischer Professor und Rechtschreibfreund, – wie er sich selbst einst betitelte – hat zu der Thematik eine andere Meinung. Er dementierte, dass „st“ nicht getrennt werden durfte, weil es eine Fraktur-Ligatur war, sondern da es in der deutschen Handschrift als Buchstabenverbindung geschrieben wurde.
Wie dem auch sei, welche Ursprünge der Trennung von „s“ und „t“ im Endeffekt ineinandergriffen, spannend ist das Thema allemal. Bei uns müssen Sie nichts richtig voneinander trennen, denn wir haben für all Ihre Labor-Anliegen die richtige Lösung parat.