Mikrobiologie in der dritten Welt: Eine Erfolgsgeschichte aus Sierra Leone – Teil 2
9. März 2018
Wer in Deutschland im Sommer von einer Mücke gestochen wird, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Oft reicht schon ein Pflaster, eine Salbe – oder schlimmstenfalls ein Antibiotikum, das der Hausarzt verschreibt – und alles wird wieder gut. In Sierra Leone ist das anders. Laut Weltgesundheitsorganisation wurde 2006 ein Mensch dort im Durchschnitt nur 42,6 Jahre alt. Vor allem Kinder starben oft an „einfachen“ Verletzungen wie entzündeten Mückenstichen, Schürfwunden oder einem eitrigen Zahn. Und wer operiert werden musste, hatte ein hohes Infektionsrisiko zu befürchten.
Das Problem: Bakterielle Infektionen konnten nicht gezielt behandelt werden, weil eine entsprechende medizinische Diagnose und die gezielte Behandlung mit Antibiotika nicht möglich waren. Der gemeinnützige Verein Globolab e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Missstand zu bekämpfen, indem er seit 2010 medizinisch-biologische Labors in der Dritten Welt aufbaut und einheimisches Personal dafür ausbildet. Das Ziel ist es dabei, dass jedes Labor mittelfristig mit den vor Ort zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unabhängig wird. Carl Roth unterstützt den Verein dabei mit Spenden, um die Forschung und Schulung der Mitarbeiter vor Ort zu fördern.
Aktuell arbeitet Globolab am weiteren Ausbau seines Labors im „St. John of Good“ Krankenhaus in Lunsar, Sierra Leone. In dem Land, das etwa so groß ist wie Bayern, ist es das einzige funktionierende mikrobiologische Labor überhaupt. Diese Nachricht hat sich schnell herumgesprochen: viele Menschen nehmen weite Wege auf sich, reisen sogar aus den Nachbarländern Guinea und Libera an, um sich hier untersuchen zu lassen.
Doch in Lunsar wird nicht nur behandelt, sondern auch geforscht. Seit einigen Jahren arbeitet Globolab in Zusammenarbeit mit dem westafrikanischen Labor an mikrobiologischen Studien. Die neueste Entdeckung dabei: die erfolgreiche Herstellung von Menschenblutagar zu Bestimmung von Bakterien.
Lesen Sie mehr dazu im zweiten Teil unserer Reihe „Mikrobiologie in der dritten Welt: Eine Erfolgsgeschichte aus Sierra Leone“.
Mehr über Globolab: www.globolab.de.