Das „s“ vom „t“ trennen – aber warum?
9. Dezember 2021
Zu Beginn starten wir mit einem Exkurs zurück zur Definition der Kausalität und wie Ursache und Wirkung im Verhältnis zueinanderstehen. Von Kausalität spricht man dann, wenn sicher ist, welche Variable die andere beeinflusst. In diesem Fall kann beispielsweise bestätigt werden, dass Sprit teurer geworden ist, WEIL der Erdölpreis gestiegen ist.
Eine Korrelation hingegen bedeutet, dass zwischen zwei Variablen ein Zusammenhang besteht. Bei einer Korrelation ist unklar, welche Variable die andere beeinflusst oder ob vielleicht ein dritter Einflussfaktor für den Zusammenhang verantwortlich ist. Es ist also nicht eindeutig, dass die Werte von Variable A größer sind, WEIL Variable B gestiegen ist.
Hierzu ein Beispiel, welches direkt Sommergefühle verbreitet: Demnach besteht beispielsweise eine positive Korrelation zwischen der Menge an verkauftem Eis und der Anzahl an Sonnenbränden. These: Je mehr Eis verkauft wird, desto mehr Menschen haben einen Sonnenbrand. Das bedeutet allerdings nicht, dass es mehr Sonnenbrände gibt, WEIL mehr Eis verkauft wird. Stattdessen wird auf der einen Seite die Menge des verkauften Speiseeises und auf der anderen Seite die Anzahl der Sonnenbrände durch die Außentemperatur im Sommer beeinflusst. Ist es draußen wärmer, dann kaufen die Leute mehr Eis und bekommen gleichzeitig auch häufiger einen Sonnenbrand, als wenn es kalt ist. Das zeigt, dass die Variablen „Speiseeis“ und „Sonnenbrände“ miteinander korrelieren, es besteht zwischen ihnen jedoch kein kausaler Ursache-Wirkungs-Zusammenhang.
Das kausale Denken ist ein Vorgang, der eine zentrale Rolle kognitiver Fertigkeiten darstellt. Eine Professorin für Erziehungswissenschaften der University of Cambridge hat erforscht, dass sich bereits Kleinkinder Ereignisse merken, die in kausalem Zusammenhang stehen. Im Gegensatz dazu vergessen sie Ereignisse, bei denen kein Zusammenhang besteht.
Dazu führten amerikanische Psychologinnen Experimente durch, bei denen Kinder Dreierbildfolgen ohne Hilfestellung ergänzen sollten. Dazu gab es ein Bild des Objekts im normalen Zustand, ein Bild eines Transformationsgegenstands und ein Bild des Zustands nach Transformation. So konnten beispielsweise ein Spiegel, ein Hammer und Scherben gezeigt werden. Abwechselnd sollten die Bilder so erraten werden, dass der Vorgang logisch erklärt werden konnte. Hier wurde die Reihenfolge so geändert, dass die Transformation am Anfang und der normale Zustand am Ende zu finden war. Den Kindern gelang es leicht, Verursacher egal aus welcher Richtung ausfindig zu machen. Beim Fehlen des ersten oder letzten Bildes entstanden größere Probleme.
Um nun auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: Wenn ein Ei vom Tisch fällt und die Schale auf dem Boden zerbricht, beeinflusst die Ursache die Wirkung eindeutig. Sowohl Alltag als auch klassische Physik zeigen uns, dass ein Effekt eine Ursache hat. In der Quantenphysik hingegen ist dieser Ablauf weniger in den Stein gemeißelt. Experimente zeigen, dass Ursache und Wirkung im kleinsten Maßstab nicht immer klar zu trennen sind. Bei Carl ROTH ist die Sache eindeutig: Wir sind Ihr Ansprechpartner in Sachen Laborbedarf. Ihr Anliegen ist unsere Aufgabe, denn wir finden immer die richtige Lösung zu Ihrer Variablen. Schauen Sie doch gerne mal in unserem Shop vorbei.
Carl ROTH wünscht Ihnen und Ihren Familien eine gemütliche Weihnachtszeit und einen gesunden und glücklichen Start ins neue Jahr 2022.