Cortisol – Der Stressmarker im Fokus der Forschung
7. November 2024
Ein Blick in die Zukunft unserer Gehirngesundheit
Unser Gehirn als Schaltzentrale unseres Daseins und vieler Körperfunktionen rückt immer mehr in den Fokus von Forschung und Wissenschaft, um vielen immer älter werdenden Menschen eine hohe Lebensqualität zu erhalten. In einer Welt, in der der Trend „Forever Young“ allgegenwärtig ist – sei es durch Social-Media-Filter oder Anti-Aging-Produkte – wird oft vergessen, dass Jugendlichkeit nicht nur das Äußere, sondern vor allem auch das Innere betrifft. Besonders unser Gehirn. Denn im Laufe der Zeit verändern sich nicht nur unser Äußeres, sondern auch die inneren Prozesse und Zellen unseres Denkorgans. Eine der faszinierendsten Entdeckungen in diesem Zusammenhang ist die Neurogenese – ein regelrechtes Update für unser Gedächtnis, das neue medizinische Hoffnungen weckt.
Ein Blick ins Gehirn: Neurogenese im Fokus
Als Neurogenese wird die Bildung von Nervenzellen aus speziellen Stamm- oder Vorläuferzellen bezeichnet. Diese kontinuierliche Neubildung von Nervenzellen ermöglicht es unserem Gehirn, sich an neue Herausforderungen anzupassen, Erinnerungen zu bilden und Informationen zu verarbeiten. Ohne Neurogenese wäre unsere kognitive Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt, da die Bildung neuer Neuronen essenziell für die Funktion und Erhaltung unseres Nervensystems ist.
Früher galt das Dogma, dass alle Neuronen unseres zentralen Nervensystems während der embryonalen und frühen postnatalen Entwicklung gebildet werden. Doch neuere Erkenntnisse haben dieses Paradigma verschoben und gezeigt, dass auch im Erwachsenenalter eine kontinuierliche Neurogenese stattfindet. Dieser Prozess ist wie eine regelmäßige Verjüngungskur für unser Gehirn, der uns zeigt, dass wir auch im Alter noch lern- und anpassungsfähig sind.
Bleibt unser Gehirn also ewig jung?
Das leider nicht, aber es kann sehr lange leistungsfähig bleiben. Die Analogie, das Gehirn wie einen Muskel zu betrachten, verdeutlicht die Bedeutung der adulten Neurogenese: Ähnlich wie ein Muskel, der durch regelmäßiges Training gestärkt wird, kann auch das Gehirn durch die kontinuierliche Bildung neuer Nervenzellen verbessert werden. Besonders im Hippocampus, einem Bereich des Gehirns, der auch für Lern- und Gedächtnisprozesse entscheidend ist, bietet diese neurogene Aktivität Hoffnung für eine lange Erhaltung unserer kognitiven Funktionen im Alter.
Der Kampf gegen Alzheimer und Demenz
Besonders spannend ist die Verbindung zwischen Neurogenese und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz. Forschende erkunden derzeit intensiv, ob eine gesteigerte Neurogenese dazu beitragen könnte, die Symptome dieser Krankheiten zu mildern oder sogar zu verhindern. Obwohl die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt, lassen diese Ansätze auf vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten hoffen.
Darüber hinaus öffnet die Vorstellung, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter fähig ist, sich zu regenerieren und anzupassen, Tür und Tor für innovative Therapien. Von transkranieller Pulsstimulation bis hin zu pharmakologischen Ansätzen – die Suche nach Wegen, die Neurogenese gezielt zu fördern, hat das Potenzial, die Möglichkeiten in der Neurologie zu verändern.
Eine vielversprechende Reise durch unseren Körper
Unter dem Motto „Chemistry Inside“ tauchen wir in diesem Jahr sprichwörtlich tief in verschiedene Themen ein, um die Welt der Chemie und Biologie im Inneren unseres Körpers genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir freuen uns darauf, Sie im weiteren Laufe des Jahres mit vielen spannenden Fakten, Stoffen und Prozessen zu unterhalten und überraschen. Sie können also gespannt bleiben, was Sie noch erwarten wird!
Quellen:
https://www.dasgehirn.info/grundlagen/struktur-und-funktion/das-nervensystem-reparieren
https://www.tps-therapie.de/tps-regeneration/neurogenese
https://flexikon.doccheck.com/de/Neurogenese
https://flexikon.doccheck.com/de/Neuroregeneration