Die 10 häufigsten Plastikabfälle in Europas Seen und Flüssen
1. Juni 2022
Fortschritt, Wohlstand und Innovation in Technologie, Wirtschaft und Industrie haben leider ihren Preis. Häufig muss die Umwelt und letztendlich auch der Mensch mit der eigenen Gesundheit dafür bezahlen. Oft sind sogenannte Luftschadstoffe dafür verantwortlich, die diverse Ökosysteme gefährden. Zahlreiche strenge Regulierungen sind notwendig, um diese Gefahr abzuwenden.
Die Luftschadstoffe-Auswirkung auf Umwelt und Mensch kann unterschiedlich ausfallen. Eine Folge der Verschmutzung durch Luftschadstoffe kann die Bodenversäuerung sein. Bestimmte Pflanzenarten haben unter solchen Voraussetzungen kaum Überlebensmöglichkeiten. Das ist aber nur einer von vielen potenziell langfristigen anthropogenen Einflüssen auf das Ökosystem durch Luftschadstoffe: Der Nährstoffgehalt für Pflanzen nimmt ab, während der Stickstoffgehalt steigt, sodass sie weniger Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit, Schädlingen oder Frost bzw. anderen Stress- und Störungsfaktoren aufweisen. Die Biodiversität wird durch die Auswirkungen der Luftverschmutzung also vielerorts nicht mehr gegeben. Ökosysteme können ihre Funktionen nur noch vermindert oder gar nicht ausführen, was wiederum Auswirkungen auf die tierische und menschliche Welt hat, sodass z. B. sauberes Grundwasser oder Schutz vor Hochwasser gefährdet sind. Beim Menschen direkt können Luftschadstoffe dagegen zur Belastung der Lungenfunktion sowie zu Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems führen, das Krebsrisiko erhöhen und chronische rheumatische Krankheiten hervorrufen.
Um Grenzwerte nicht zu überschreiten, was Destabilisierungen von Ökosysteme zur Folge hätte, müssen eventuelle Auswirkungen von Bauvorhaben streng geprüft werden. Nur auf diese Weise lassen sich langfristige Naturschäden durch Luftschadstoffe verhindern. Das Immissionsschutzrecht sorgt für den allgemeinen Schutz vor schädlichen Einwirkungen, indem es konkrete Immissionswerte definiert und individuelle Prüfungen beim Genehmigungsverfahren fordert. Das Naturschutzrecht sieht dagegen vor, dass Baupläne auf die Verträglichkeit gegenüber Schutzgebieten getestet werden.
Es gibt zahlreiche Entstehungsquellen für Luftschadstoffe. Verbrennungsprozesse bei der Energiegewinnung und im Straßenverkehr gehören sicherlich zu den Hauptverantwortlichen. Jede Industrie leistet an dieser Stelle aber einen entscheidenden, unerwünschten Beitrag.
Stickstoffdioxid ist schädlich für das Atmungs- und Herz-Kreislauf-System. Stickstoffdioxid entsteht hauptsächlich durch Verbrennungsmotoren sowie Verbrennung bei der Energiegewinnung. Das ausgestoßene Stickstoffmonoxid wandelt sich in der Atmosphäre durch Oxidation in Stickstoffdioxid um.
Wie sich Feinstaub auf die individuelle Gesundheit auswirkt, ist abhängig von den spezifischen Eigenschaften der höchstens 10 µm großen Partikel. Chemische Beschaffenheit, Größe, Oberfläche, Struktur und andere Faktoren spielen hierbei eine wichtige Rolle. Feinstaub kann sich jedoch seinen Weg in die Atemwege oder sogar in die Hauptbronchien bahnen.
Bleihaltige Metallstaubverbindungen stammen aus der Herstellung und Verarbeitung von Metallen sowie der Verfeuerung von Kohle. Sie schädigen Nieren, das Wachstum und das Nervensystem. Cadmium gelangt beispielsweise über die Verbrennung fossiler Brennstoffe in die Luft und sammelt sich in der Leber und Niere, wo es langfristig zu Funktionsstörungen führen kann. Eingeatmetes Cadmium kann auch die Ursache von Lungenkrebs sein. Nickel gerät ebenfalls durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe oder bei der Verbrennung von Müll in die Luft und kann Krebs oder Allergien hervorrufen. Arsen löst Lungenkrebs aus und vergiftet das Immun- und Nervensystem. Der Luftschadstoff entsteht z. B. durch die Metallverhüttung und durch die Nutzung fossiler Brennstoffe.
Menschen mit asthmatischen Beschwerden sind besonders anfällig gegenüber Schwefeldioxid SO2. Hierbei handelt es sich um Luftschadstoffe, die bei der Produktion von Stahl, Düngemitteln, Zellstoffen und Schwefel, aber auch durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe aufkommen.
Ozon gehört zu den Luftschadstoffen, die sich erst in der Luft ausbilden. Sonneneinstrahlung sowie sogenannte Vorläuferstoffe wie Stickstoffdioxid, Kohlenwasserstoffe sowie NOx enthaltende Abgase tragen gemeinsam zur Entwicklung bei. Das Ozongas löst beim Menschen Kopfschmerzen und Atemwegsbeschwerden aus und kann im schlimmsten Fall sogar das Lungengewebe schädigen.
Die chlorierten Kohlenwasserstoffe bilden sich beispielsweise bei der Verbrennung von Müll, bei Wald- oder Hausbränden und diversen anderen Verbrennungsvorgängen. Die Produktion von Chlor sowie die Metallverarbeitung können ebenfalls für die Entstehung der potenziell organschädigenden Luftschadstoffe verantwortlich sein. Weitere Auswirkungen können Belastungen des Immun- und Nervensystems, Hautentzündungen und Schädigungen ungeborener Kinder sein.
BTX umfasst die aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol und Xylol, die vor allem als Lösungsmittel in der Chemieindustrie Verwendung finden. Benzol kann krebserzeugend sein und sich schädigend auf das Immun- und Nervensystem auswirken. Toluol und Xylol können in hoher Konzentration das zentrale Nervensystem angreifen.