„Labor 4.0“ – wo virtuelle und reale Arbeitswelten verschmelzen


Das Internet der Dinge hat Einzug in unser Leben gehalten. Zuhause ruft man nur noch in den Raum, dass doch bitte Grillsoße für die Feier am Abend noch auf die Einkaufsliste gesetzt werden soll, das Programm bestätigt prompt über den Lautsprecher. Auch in der Industrie gibt es längst vernetzte Strukturen. Logistik, Produktionsanlagen, Menschen und Maschinen kommunizieren untereinander und optimieren so die Abläufe. Die Verschmelzung von virtueller und realer Welt wird nun auch im Labor angestrebt, denn Qualitätssicherung und globale Konkurrenz fordern immer leistungsfähigere Abläufe. Für die verschiedenen Laborarten bietet die Strategie „Labor 4.0“ unterschiedliche Vorteile.

Im diagnostischen Routinelabor zählt Genauigkeit. Abläufe sind zertifiziert und sollen sowohl schnell durchführbar als auch jederzeit reproduzierbar sein. Dies bringt einen hohen Dokumentationsaufwand mit sich. Im „Labor 4.0“ sind sämtliche Abläufe digitalisiert und aufeinander abgestimmt. Standardtätigkeiten können automatisiert ablaufen, Robotik wird im „Labor 4.0“ so häufig wie möglich eingesetzt. Eine eingehende Probe wird beispielsweise automatisch vom Analysegerät erkannt, es führt die Untersuchung selbstständig durch und gibt die Ergebnisberichte in digitaler Form weiter zum Versand oder zur internen Verarbeitung. Dokumentationen im Laborbuch, QM und in der Buchhaltung laufen automatisch ab, durch den Wegfall manueller Eingaben wird nicht nur Zeit gespart, die Ergebnisse sind auch weniger fehleranfällig und besser reproduzierbar.

Im Forschungs- und Entwicklungslabor dagegen gibt es ständig wechselnde Abläufe, die kaum standardisiert werden können. Dennoch bringt auch hier das „Labor 4.0“ Vorteile mit sich. Forschung heißt Flexibilität, Aufbauten müssen ständig verändert werden. Im „Labor 4.0“ kann mit modularen Systemen gearbeitet werden, die sich schnell umbauen lassen und die dennoch stets miteinander kommunizieren können. Dezentrale Forschungsgruppen können über Clouds die Projektabläufe austauschen, Versuche steuern, Daten bereitstellen und auswerten. Zuverlässige Reproduzierbarkeit ist auch hier ein immenser Vorteil.

Das Produktionslabor besitzt besonders vielfältige Anforderungen, denn der freie Markt verlangt ständig verbesserte Abläufe. Das „Labor 4.0“ kann auch hier durch eine deutliche Effizienzsteigerung punkten. Smart Materials, also „intelligente“ Geräte und Applikationen, sorgen für eine lückenlose digitale Überwachung und Steuerung, zudem kann im Produktionslabor durch digitale Vernetzung die Produktqualität verbessert und die Prozesssicherheit erhöht werden. Modulare Bauweisen sind ebenfalls ein Trend, der zum einen für Platzoptimierung sorgt, zum anderen eine flexible Funktionsoptimierung der Geräte erlaubt. Vernetzte Geräte- und Grenzwertüberwachung sowie die Anbindung und zentrale Steuerung, Überwachung und Visualisierung von Sicherheitstechnik, Gefahrstoffmanagement, Frühwarnsystemen und anderen Funktionen sind in allen Labortypen eine enorme Hilfe.

 

Strategie Labor 4.0 – smartlab Innovationsnetzwerk
Strategie Labor 4.0 – smartlab Innovationsnetzwerk

Da das „Labor 4.0“ derzeit noch in den Kinderschuhen steckt, hat sich das Innovationsnetzwerk SmartLAB gegründet. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert. Von der Einrichtung der Laborräume über die Labortechnik bis zur IT-Umgebung soll alles neu gedacht werden. Ziel ist die Digitalisierung, Vernetzung und Mobilität aller Instanzen der Wertschöpfungskette „Labor“ sowie der angegliederten Bereiche.

Auch die Fachmessen legen ihr Hauptaugenmerk auf „Labor 4.0“, in den kommenden Monaten zum Beispiel im Rahmen der LABVOLUTION, der MEDICA und der ANALYTICA. Besuchen Sie Carl Roth vom 16. bis 18. Mai 2017 auf der LABVOLUTION in Hannover, Halle 20 Stand A18, und tauschen Sie sich mit uns über die Marktveränderungen und -herausforderungen aus.

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