Wir geben Bienen ein Zuhause
31. Oktober 2019
Der Hund ist anscheinend nicht nur der beste Freund des Menschen, er schützt ihn auch vor milden und schweren Gesundheitsbelastungen. Versteckter Schimmel in der Wohnung kann zu chronischer Bronchitis, rheumatischen Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, zu einer verstopften Nase, leichten und schweren Hautreizungen, Nebenhöhlenproblemen u.v.m. führen. Ausgebildete Schimmelspürhunde sind aber glücklicherweise in der Lage, dem Schimmel das Handwerk zu legen. Dafür sind eine Schimmelspürhund-Ausbildung und ein eingespieltes Teamwork mit seinem menschlichen Besitzer notwendig.
Mit ihren 250 Millionen Riechzellen ist die Hundenase wesentlich leistungsfähiger als die menschliche Nase. Unabhängig von der Rasse kann das Tier zahlreiche Gerüche lokalisieren. Nicht alle Rassen eignen sich jedoch als Schimmelspürhund. Vierbeiner mit kurzen und flachen Nasen haben leider keine Chance auf eine Zulassung.
In England und Schweden werden die Tiere schon seit etwa 30 Jahren eingesetzt, um Positionen bzw. Quellen von Schimmelpilzen und -sporen zu ermitteln. Ein Schimmelspürhund findet die Befallpositionen bzw. Quellen hinter den Möbeln, an oder hinter den Wänden und der Tapete sowie innerhalb des Außenputzes. Als Belohnung und positiven Anreiz gibt es nach erfolgreicher Detektivarbeit einen schmackhaften Snack.
In Deutschland wurde der erste Schimmelspürhund erst 2013 zertifiziert. Die Ausbildung nimmt lediglich einige Monate in Anspruch. Bis Schimmelspürhund und Mensch ein richtig gut eingespieltes Team sind, kann es aber bis zu drei Jahre dauern. Die Aufgabe des Hundes ist es nämlich nur, die entsprechende Stelle zu finden, Frauchen oder Herrchen müssen die Reaktion des Schimmelspürhundes richtig interpretieren. Dafür ist ein intensives Training zwei- bis dreimal die Woche notwendig. Hierbei muss der Schimmelspürhund zahlreiche und möglichst viele unterschiedliche Schimmelarten innerhalb diverser Baumaterialien erkennen, damit die sensible Nase sich nicht zu sehr an eine Variante gewöhnt.
Der Schimmelspürhund leistet damit eine wertvolle Arbeit, die den Menschen vor zahlreichen gesundheitlichen Belastungen schützt. Gelenkschmerzen durch Schimmel sind keine Seltenheit. Aber auch Symptome durch Schimmel in der Wohnung sind bekannt: Müdigkeit, Halsschmerzen, Reizungen der Bindehaut und der Nase, Husten und Kopfschmerzen gehören zu häufig auftretenden Problemen. Wann ist Schimmel gefährlich? Eine Frage, auf die es noch keine eindeutige Antwort gibt. Bisher ist noch unklar, wie hoch die Schimmelkonzentration für gefährliche Krankheiten sein muss. Zu einer Mykose oder Schimmelpilzinfektion kommt es aber nur bei Personen mit einer starken Immunschwäche und bei lebendigen Schimmelpilzen. Trotzdem sollte es niemand so weit kommen lassen und rechtzeitig Vorsorge treffen, sollten sich erste gesundheitsbeeinträchtigende Anzeichen bemerkbar machen.
Neben dem Schimmelspürhund bzw. über den Einsatz eines Hundes hinaus müssen Spezialisten oftmals tiefer forschen, um das gesamte Ausmaß des Schimmelbefalls zu erfassen. Nicht selten ist dafür das Aufbrechen von Bauteilen oder Hohlräumen sowie eine gründliche Laboranalyse des betroffenen Materials notwendig. Alternativ können Labors auch den Hausstaub oder die Raumluft untersuchen. Mit einem Messgerät lässt sich allerdings nur nachweisen, dass Schimmelsporen vorhanden sind, nicht wie hoch die Konzentration ist und wie stark der Befall sich inzwischen ausgebreitet hat. Eine etwas gründlichere Untersuchung ist also immer vorteilhaft.